Jedes Jahr zieht es tausende von deutschen
Schülern hinaus in die Welt, um für längere Zeit ein Schuljahr im Ausland zu
verbringen. Das nach wie vor beliebteste Ziel ist sicherlich die USA, aber auch
Australien, Kanada und Neuseeland erfreuen sich inzwischen großer Beliebtheit.
Für die Erfahrung eines Auslandsschuljahres muss es aber nicht immer das
„andere Ende der Welt“ sein, sondern auch die europäischen Länder haben in
Sachen Schüleraustausch
eine ganze Menge zu bieten.
So gehen jährlich inzwischen ca. 340 deutsche
Schüler nach Irland, um auf der „Grünen Insel“ ein Auslandsschuljahr zu
absolvieren. Und das mit gutem Grund: Denn das Thema Schulbildung verfügt in
Irland traditionell über einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert und
dementsprechend groß ist das öffentliche Interesse an Bildungsfragen. Insofern
verwundert es auch nicht, dass die Schulen des Landes und ihr Bildungsniveau –
auch international – über einen hervorragenden Ruf verfügen.
Vor allem legt man im Rahmen des irischen
Bildungssystems großen Wert auf die individuelle Förderung des einzelnen
Schülers, was sich u.a. auch in den kleinen Klassenverbänden mit
durchschnittlich 17 Schülern wiederspiegelt. Neben den Pflichtfächern wie Mathematik
und Englisch – alternativ auch Irisch bzw. Gälisch – können die Schüler aus
einem breiten Spektrum sogenannter „Elective Subjects“ auswählen. Dieses reicht
von verschiedenen Sprachkursen (z.B. Französisch, Italienisch oder Spanisch),
Wirtschaftsfächern (z.B. Business Studies, Buchführung), Design und
Landwirtschaftslehre bis hin zu sportlichen und künstlerischen Aktivitäten.
Ein Schüleraustausch in Irland kann entweder
an öffentlichen High Schools (kostenlos, allerdings erhalten die Gastfamilien
eine Aufwandsentschädigung) oder Privatschulen (kostenpflichtig) absolviert
werden. Zwar befindet sich ein Großteil der irischen Schulen in kirchlicher
Trägerschaft – zumeist der katholischen Kirche -, erhält gleichzeitig jedoch
finanzielle Unterstützung von staatlicher Seite. Aber auch der Unterricht
dieser Schulen orientiert sich an den verbindlichen Richtlinien des irischen
Department of Education and Science. Die Vielzahl kirchlich getragener Schulen
erklärt wohl auch, weshalb sich auf der zweitgrößten britischen Insel immer
noch sehr viele reine Jungen- und Mädchenschulen finden. Und – fast natürlich
möchte man sagen – besteht eine Tragepflicht für Schuluniformen. Interessierte
Gastschüler sollten weiterhin beachten, dass das irische Schuljahr immer im
September beginnt und sich in drei sogenannte Terms aufteilt. Die
durchschnittlichen Kosten richten sich nach der Dauer des Aufenthaltes, lassen
sich mit ca. 5.000 Euro für einen Term und ca. 10.000 Euro für ein ganzes
Schuljahr beziffern.
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